2005-08-08

Kenai Peninsula

Von Palmer aus, durch Anchorage - diesmal mit viel Verkehr und vielen Leuten auf der Strasse - erreiche ich nach wenigen Stunden (wegen der Stopps, den Stop-n-Go's, Flugzeug schauen..) den Turnagain Arm. Eine langgestreckte Bucht im Süden von Anchorage, die so seicht ist, dass sie bei Ebbe fast austrocknet. Es waren bereits viele umspülte Sandbanken, verzweigte Rinnsale und ein breiter Strom entstanden, dessen Flussrichtungen eindeutig erkennbar waren. Das Ufer sieht aus wie das norddeutsche Wattmeer, nur dass hier das Land steil ansteigt und bis in die Hoehen des ewigen Eises ragt. Am Ende der Bucht - oder Anfang? - fließt der Portage Gletscher bis fast auf Meereniveau und ich kann mich zurückhalten eine weitere Bootstour an den Rand des Gletschers zu machen.
Wieder geht die Strasse weiter von den sumpfigen Flussmündungen quer durch die Berge. Die Eisenbahn hat hier einen eigenen Weg, der durch flache Taeler und ein Tunnel angelegt ist.
Abends stellt sich heraus, dass meine Entscheidung, das Float-Rating in Talkeetna zu machen, eine gute war. Am Samstag, also vorgestern, habe ich mich telefonisch in Moos Pass bei der 'Senic Mountain Avivation' angekündigt. Ohne Reservierung weitere Flugstunden zu nehmen war zwar nicht sehr sicher, aber ich kam mir hier etwas deplatziert vor. SMA erhält nicht die gleiche Sympatie, wie Don Lee's Flugschule in Talkeetna. Klar ist, dass alle Geld verdienen wollen, aber hier werden Anfänger sehr eigenartig behandelt. Noch dazu schlecht über andere zu reden, die nicht anwesend sind (in diesem Fall über Don Lee), ist kein feiner Zug. Außerdem wurde ich mehrfach gefragt, warum ich denn nicht in Moose Pass das Rating machen wollte. Ohne es wirklich auszusprechen, ich entschied mich eindeutig für den sympatischeren Verein.
Um vorgestern am späteren Nachmittag nicht nur einfach herumzustehen und zu warten, bis ein Flugzeug frei ist (eine Schulstunde ist billiger als ein Rundflug mit Gästen..) besuchte ich Seward. Es hat durchaus Ähnlichkeit mit Valdez, nur dass hier nicht die Trans-Alaska-Pipelinie endet sonder die 'Alaskan-Rail-Road'. Für die Kenai-Area ist Seward ein wichtiger Handelshafen, Terminal für die 'Alaskan-Marine-Highway' Fähren und natürlich auch Ausgangspunkt für viele Ziele in den umliegenden Fjorden.
Immer wieder zieht es mich in die Nähe der Flugplätze und kurioserweise konnte ich in Seward ein Karibu beobachten, dass gemütlich über die Runway spazierte. Auf meinen Wanderungen durch die Ortschaften finde ich immer wieder, meistens etwas versteckt asiatische Lokale, in denen es viel angenehmer zu speisen ist. Viel zu oft habe ich trotz 'vollwert' so manches schwabblige irgendwas gegessen.